Weihnachten

Auch wenn wir hier das Krippenspiel mitorganisieren, so richtig Weihnachtsstimmung kommt dann doch nicht auf. Denn zur Zeit herrschen hier teilweise hochsommerliche Temperaturen, meist 30° oder auch mal ein bisschen mehr… Erst einmal hat es in den letzten Tagen fast einen kompletten Tag geregnet, das gab es seit unserer Ankunft noch nie! Da vermisst man doch ein wenig die gewohnte Kälte in der Adventszeit. In Cochabamba wird es sicherlich kein Schnee geben, aber auf den Bergen ringsum, lag tatsächlich ganz oben auf den Spitzen ein wenig Schnee!! Guuut, die sind dann zwar auf einer Höhe von über 4000m, aber egal. Mitterlweile sind die größeren Plätze der Innenstadt auch mit Lichterketten geschmückt, die Läden oder Häuser hier in der Straße dagegen eigentlich gar nicht. Es gibt sogar einen kleinen Weihnachtsmarkt in Cochabamba! Die Kirche ist ebenfalls ein wenig geschmückt. Ein großes Banner deutet auf die Adventszeit hin und der Adventskranz ist natürlich auch vorhanden. Wir haben diese Woche angefangen die Krippe aufzubauen bzw. zu gestalten. Denn hier gibt es zwar ein paar Figuren, aber der Hintergrund mit Bergen oder das Tal muss jedes Jahr neu gestaltet werden, da dies teilweise aus Papier gemacht wird. Am Freitag haben wir den Christbaum für die Kirche aus CADECA geholt. Dort wurde er frisch mit einer Machete geschlagen und wartet jetzt darauf, dass wir ihn am Wochenende schmücken 🙂 Transportiert haben wir ihn auf dem Dach eines Taxis, natürlich ohne Sicherung, versteht sich doch von selbst, dass es ungefährlich ist.

Aber nun zu dem Tag selbst… Mittags aßen wir gemeinsam mit dem Padre. Es gab ein riesiges Hühnchen, Salat, Kartoffeln und noch ein wenig andere Leckereien 🙂 Später hatte Javier einige Messen zu halten, auch außerhalb der Pfarrei. Während er deshalb sich wieder auf den Weg machen musste, gingen wir auch in die Kirche. Nicht in den Gottesdienst, sondern um unseren selbstgebastelten Stern aufzuhängen. Eigentlich dachten wir, das sei schnell erledigt, doch es war doch ein wenig komplizierter mit der Leiter direkt unters Dach zu kommen und alles so zu befestigen, dass es auch schön aussieht. Aber es hat ja alles gut geklappt. Danach mussten wir uns allerdings ein wenig sputen, denn wir waren noch bei den Schwestern aus Peru zum Abendessen eingeladen. Sie kümmern sich immer rührend um uns! Das Essen – diesmal gefülltes Hühnchen mit Apfelmus und einiges mehr – war wieder einmal sehr, sehr lecker! Nach dem genossenem Mahl mussten wir auch schon wieder weiter, denn um neun Uhr abends begann der Gottesdienst und eine Stunde davor trafen wir uns vom Krippenspiel, um nochmal alles durchzuspielen. So der Plan, aber da die meisten erstens wie erwartet später kamen und dann es sehr schleppend voranging, beschlossen wir doch lieber den Probedurchgang sein zu lassen. Wir konnten es ja eh schon bestens! 😀

Die Aufführung klappte dann tatsächlich ohne große Schwierigkeiten und alle waren sehr begeistert von dem Krippenspiel. Dem Padre hat es auch sehr gefallen und wollte sogar, dass wir es am 25. frühs gleich nochmal aufführen, doch da einige der Jugendlichen mit ihren Familien Verwandte besuchten, klappte dies leider nicht. Ich durfte dafür dann nach dem Gottesdienst an Weihnachten zusammen mit Padre Javier kleine Geschenke an alle Kinder verteilen, die in die Messe gekommen waren. Besonders größere Spielzeugautos wurden mit riesigen, glitzernden Augen aus der Kirche getragen. Am 24. abends nach der Messe waren wir außerdem auch noch beim Diakon Don José und seiner Familie eingeladen. Dort gab es neben Plätzchen und unseren gebrannten Mandeln, die wir verschenkt hatten, wieder einmal etwas zu essen. Diesmal ein typisches Weihnachtsgericht namens „Picana“. Bestehend aus verschiedenen Fleisch- und Kartoffelsorten. Außerdem gab es in den Weihnachtsfeiertagen öfters „Panetone“, ganz grob vergleichbar mit Christstollen, aber wirklich nur gaaanz grob…

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